CDU Gemeindeverband Welver

Für dieses Projekt wollen Politiker in Welver die Lager-Grenzen überwinden

Matthias Droste (CDU), Tim-Fabian Römer (BG) und Rolf Wagener (SPD) hoffen, dass die Politiker in Welver beim Thema Breitband an einem Strang ziehen.© privatMatthias Droste (CDU), Tim-Fabian Römer (BG) und Rolf Wagener (SPD) hoffen, dass die Politiker in Welver beim Thema Breitband an einem Strang ziehen.© privat

Glasfaser-Ausbau Welver!

Welver - CDU, BG und SPD sind in den vergangenen Monaten im Rat der Gemeinde Welver nicht gerade durch eine besonders große Kooperationsbereitschaft aufgefallen. Doch das könnte sich bald ändern. Zumindest ist dies der Wunsch von CDU- und BG-Fraktion und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Wagener.

 

Eine möglichst breite politische Basis für den Breitbandausbau in der Gemeinde Welver zu schaffen, das ist das Ziel eines gemeinsamen Vorstoßes von CDU- und BG-Fraktion und SPD-Ratsmitglied Rolf Wagener. Wagener ist Fraktionsvorsitzender der SPD und hofft, dass seine Genossen ihm folgen, betont aber, dass es sich zunächst um einen persönlichen Vorstoß seinerseits handele, der noch nicht mit der Fraktion abgestimmt wurde. Tim-Fabian Römer (BG), Michael Schulte (CDU), Rolf Wagener (SPD) und Matthias Droste (CDU) seien sich einig, dass bei diesen wichtigen Infrastrukturthemen fraktionsübergreifend gearbeitet werden muss, sodass möglichst alle Bürger der Gemeinde Welver einen schnellen Internetzugang erhalten können, heißt es in der gemeinsamen Presseerklärung.

 

Damit dieses Ziel erreicht werden kann, arbeiteten die vier Personen unterschiedlicher politischer Lager derzeit an einer genauen Aufstellung, welche Haushalte nach derzeitigem Stand weder über das Förderprogramm des Kreises Soest (FTTH) noch über den Ausbau der innogy Telnet (FTTC) angeschlossen werden. Dies geschah mit dem Ziel, eine Grundlage für zukünftige Gespräche mit den ausbauenden Firmen zu schaffen. 

Derzeit entwickeln die Protagonisten der unterschiedlichen politischen Lager eine genaue Übersicht, welche Haushalte in der Planung aktuell nicht berücksichtig sind und welche nicht über andere Möglichkeiten der Zugang des „schnellen Internets“ (wie etwa über Unitymedia in Schwefe und Borgeln) ermöglicht wird. Diese Aufstellung soll als Grundlage dienen, um mit den beteiligten Unternehmen Gespräche zu führen, wie die verbleibenden Haushalte gegebenenfalls auch durch Einsatz von Eigenleistung angeschlossen werden können. „Bei diesem Thema gilt es, dass über Fraktionsgrenzen hinweg zusammen gearbeitet wird. Nur gemeinsam können wir dieses wichtige Thema meistern und zu einem guten Ergebnis für alle unserer Bürger kommen“, so Römer. „Das Thema Digitalisierung wird nicht für die Bildung einen enormen Stellenwert einnehmen, sondern vor allem auch die Herausforderungen im Alter deutlich erleichtern. Sowohl die Jugend als auch die Senioren werden gleichermaßen profitieren.“ 

Auch Rolf Wagener (SPD) wirbt für die Zusammenarbeit beim Breitbandausbau: „Das Thema ist so wichtig, dass wir zusammen zu einem guten Ergebnis kommen müssen. Politische Eitelkeiten sind hier abzulegen.“ Droste ist der Auffassung, dass dieses Infrastrukturthema in den kommenden Jahren einen noch viel größeren Stellenwert einnehmen wird: „Unsere Wirtschaft durchlebt aktuell die wohl größte Revolution der Neuzeit. 

Die Digitalisierung wird in den kommenden Jahren unsere bisherigen Strukturen auf den Kopf stellen, dabei wird der Zugang zum schnellen Internet einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg jedes Einzelnen. Auch für die Bildung unserer Kinder spielt der Zugang zu den digitalen Inhalten eine wichtige Rolle.“ Schulte sieht dies ähnlich: „Bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt der Breitbandausbau eine wichtige Rolle.“ So werde etwa Erwerbstätigen über das schnelle Internet das Arbeiten von zu Hause aus ermöglicht.

Die beiden Ausbauvarianten

In einem komplexen Wettbewerbsverfahren setzte sich der Kreis Soest im März 2017 mit einem zukunftsfähigen und auf Glasfasertechnologie bauenden Antrag für eine Förderung durch. Konkret erhält der Kreis Soest vom Bund 15 Millionen Euro. Über die Kofinanzierung durch das Land stehen weitere 13,5 Millionen Euro in Aussicht. 

Die Kommunen steuern zusammen weitere 1,5 Millionen Euro als Eigenanteil bei. Die Gemeinde Welver hat wegen der Haushaltssicherung keinen Eigenanteil zu tragen. In einem europaweiten Ausschreibungsverfahren wird derzeit der Betreiber gesucht, der die Glasfaser-Versorgung sicherstellen soll. 

Bei dem Breitbandausbau des Kreises Soest wird der Ausbau so gesteuert, dass die betreffenden Haushalte direkt über die Glasfaser-Technik angeschlossen werden können. Der Breitbandausbau der Westnetz/ innogy Telnet wird in den betreffenden Ortsteilen so gesteuert, dass auf der Grundlage der FTTC-Technik die Haushalte von einem Verteilerkasten mit Kupfer angeschlossen werden. Bei beiden Techniken wird in jedem Fall eine deutliche Steigerung der Internet-Geschwindigkeit erreicht.